Wie auch Sie und Ihre Schüler helfen können und damit erleben können, wie Naturbewußtsein wächst, zeige ich Ihnen gerne bei Wanderungen in die verbliebene Natur um
Hannover herum. Dabei zeige ich ebenfalls ganz bewußt mögliche Ansätze für Arbeiten, die der Natur helfen, sich zu erholen.
In der Umgebung von Hannover wächst seit einigen Jahren das Bewußtsein dafür, dass wir auch bei der Renaturierung unserer Moore nicht einfach nur Wasser dorthinein
leiten müssen, sondern dass wir auch diese Bereiche speziell pflegen müssen, um eine urwüchsige Natur wieder zu erlangen. Mit der Wiederansiedlung des Laubfrosches am Steinhuder Meer gelang
bereits ein besonderer Coup, denn der war bereits vollständig ausgestorben.
So ist es sehr wichtig zu wissen, dass eine Birke an einem Tag in der Wachstumsperiode weit über 100 l Wasser verbraucht. Was bedeutet das für die Renaturierung von
Mooren? Ständig werden die Abbauflächen neu geflutet und damit viel Wasser den verlandeten Flächen zurück gegeben. Es wird jedoch kaum beachtet, dass sich blitzschnell Birken ansiedeln und das
Land erneut aussaugen und damit die ganzen Bemühungen schon gleich zu Beginn der Maßnahmen zunichte machen. Was also könnten wir tun?
Der NABU kauft in vielen Ortsvereinen brach liegende, alte Moorflächen auf und verpflichtet sich dazu, diese Flächen professionell wieder in den Urzustand zu
bringen. Das bedeutet, dass wir in Trupps von mehreren Personen diese Landstriche regelmäßig aufsuchen und Wildbestand von Birken und Kiefern auf diesem Gelände entfernen, kleine Populationen von
Moor- und Zauneidechsen, wie auch Kreuzotter und Schlingnatter werden so effektiv unterstützt. Für die Zauneidechsen schaffen wir offene Sandflächen, die die Eiablage gewährleisten, weil die
meisten Populationen ihre Eier bereits in die sandhaltigen Wirtschaftswege einarbeiten, die regelmäßig von landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen genutzt werden, da geeignete Brutplätze fehlen. Die
Verluste sind dabei erheblich.
Für die Bestände der Kreuzotter, Mooreidechsen und der Schlingnatter achten wir auf offene Flächen, ohne all zu großen Baumbewuchs und mit etlichen Versteckplätzen aus
Heide und Pfeifengras und Winterquartieren für die lebendgebärenden Arten. Für unsere Frosch- und Molcharten schaffen wir neue Teiche, die aber auch gleichzeitig den Ringelnattern eine Nahrungsquelle
und eine Rückzugsmöglichkeit geben. Zusätzlich wird an besonderen Stellen Baumschnitt, Grasschnitt und gehäckseltes Holz deponiert, welches wiederum für die Versteckplätze von Kröten und Unken
wichtig ist und auch für die Ringelnattern Brutplätze schafft. Dadurch, dass mir ein Brutschrank zur Verfügung steht, konnte ich bereits im Jahre 2016 64 Eier der Ringelnatter in den Inkubator
setzen. Nach dem erfolgten Schlupf der Jungtiere werden diese in den Leineauen wieder ausgewildert. Grund für diese Aktion ist, dass die Eier in einem Komposthaufen mitten in Hannover gefunden
wurden. Da sind sie sicher besser im ländlichen Bereich aufgehoben, als sich mitten in der Stadt durchsetzen zu müssen.